Musik-Streaming ersetzt die CD- und Plattensammlung, gelesenen Bücher werden auf dem E-Book Reader gelöscht anstatt ins Bücherregal gestellt. Auch im Umgang mit Autos und Mobilität schlägt sich der Wertewandel der Generation Y nieder: vom Haben zum Sein. Selbst wenn man besessen von Autos ist, muss man sie nicht mehr zwangsläufig besitzen. Wichtig werden neue Zugangsmöglichkeiten.
CarSharing ist ein Erfolgsbeispiel dafür. Die jährlichen Zuwachsraten bei stationsbasierten Angeboten liegen im zweistelligen Bereich; unterschieden wird in stationäre und „Free-floating-Angeboten“. Ein CarSharing-Fahrzeug ersetzt vier bis acht Pkws. Dies ruft reflexartig Sorgen um die Gesundheit des scheinbar allmächtigen Arbeitgeber-Gottes Automobilindustrie auf den Plan. Macht CarSharing zwar die Stadtbewohner gesünder, aber die Automobilindustrie krank?
Weitsicht zeigt, wer an Entwicklungen partizipiert, die nicht mehr aufzuhalten sind. Einige Autohersteller haben eigene Carsharing-Angebote auf die Beine, bzw. Räder gestellt: Daimler betreibt Car2Go, BMW DriveNow und Citroën Multicity.
In Anbetracht der innerstädtischen nervenaufreibenden Verkehrssituation ist davon auszugehen, dass die mobilen kurzfristigen Mietmodelle erst am Anfang einer boomenden Entwicklung stehen. Denn Mobilität verkehrt sich in ihr Gegenteil, wenn sich Autobesitzer in Großstädten schon jetzt ernsthaft überlegen, ob sie abends mit dem Auto tatsächlich nochmal wegfahren oder nicht, weil sie später keine Chance auf einen Parkplatz haben. Sorgen wir uns jetzt noch um das Umparken, so kommen wir um ein Umdenken nicht herum.